Prof. Dr. Steffen Mau
Auszeichnung für die Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Polarisierungstendenzen
25.11.2023 Der Soziologe Steffen Mau ist in Freiburg im Breisgau mit dem Preis „Gegen Vergessen – Für Demokratie“ ausgezeichnet worden. Mau wird laut Jurybegründung für seine Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Polarisierungstendenzen geehrt. Demnach weist Steffen Mau anschaulich nach, dass Deutschland entgegen weitläufigen Annahmen keine in zwei Lager gespaltene Gesellschaft ist, sondern einer „zerklüfteten Konfliktlandschaft“ gleicht. In seinen Analysen zeigt Mau die dort zu beobachtenden Bruchstellen kollektiver Solidarität auf. Seine breit diskutierten Veröffentlichungen über den deutsch-deutschen Einigungsprozess und dessen Folgewirkungen beschreiben zudem sozialstrukturelle Umbrüche und die ostdeutsche Mentalität mit großem Einfühlungsvermögen und analytischer Klarheit.
Andreas Voßkuhle, Vorsitzender von Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V. und Präsident des Bundesverfassungsgerichtes a.D. sagte: „Steffen Maus Arbeiten liefern wichtige Hinweise dafür, dass Politik, Medien und Zivilgesellschaft ihren Blick stärker auf weniger sichtbare Gruppen in der Mitte der Gesellschaft richten sollten, wenn sie den Zusammenhalt stärken wollen.“
Laut Steffen Mau müsse es darum gehen, in diesen Gruppen der gesellschaftlichen Mitte politische Leidenschaft zu entfachen. Steffen Mau sagte: „Ihr Beitrag für die Demokratie ist jetzt gefragt.“ Prof. Dr. Steffen Mau ist Soziologe und Professor für Makrosoziologie am Institut für Sozialwissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin. Wichtigste Publikationen:
- Steffen Mau/Thomas Lux/Linus Westheuser (2023) (5. Auflage): Triggerpunkte. Ungleichheitskonflikte in der Gegenwartsgesellschaft, Suhrkamp, Berlin
- Steffen Mau (2021) (3. Auflage): Sortiermaschinen. Die Neuerfindung der Grenze im 21. Jahr-hundert, C.H. Beck, München
- Steffen Mau (2019) (3. Auflage): Lütten Klein. Leben in der ostdeutschen Transformationsgesellschaft, Suhrkamp, Berlin