Die Dortmunder Nordstadtliga mit den Nordstadtliga Queens
Die Dortmunder Nordstadtliga ist in Potsdam mit mit dem Waltraud-Netzer-Jugendpreis 2024 ausgezeichnet worden. Das seit zwei Jahrzehnten bestehende Straßenfußballprojekt wurde geehrt, weil es jungen Menschen mit verschiedenen sozialen, kulturellen und religiösen Hintergründen zu mehr gesellschaftlicher Teilhabe verhilft.
Mehrere Hundert Jugendliche spielen in der Nordstadtliga mit, darunter viele mit Desintegrationserfahrungen. Sie bilden unter sozialarbeiterischer Anleitung selbstständig Mannschaften und spielen über Monate einen eigenen Ligabetrieb aus. Jede Mannschaft entsendet Spieler in den Ligarat, der über Regeln und den Umgang mit Verstößen entscheidet und Kriterien für den Respektspokal entwickelt, den wichtigsten Pokal der Liga. Die Jugendlichen erfahren so Selbstwirksamkeit. Einmal im Jahr wird bei einem Turnier an Mehmet Kubaşık erinnert. Kubaşık war Fußballfan aus der Nordstadt und wurde vom Nationalsozialistischen Untergrund (NSU) ermordet.
Seit 2022 gibt es ein gendergerechtes und kultursensibles Angebot für Mädchen, die „Nordstadtliga Queens“. Über das Projekt wird ihr Selbstbewusstsein gestärkt, was auch emanzipatorische Wirkung zeigt.
Die Jury unter dem Vorsitz des Präsidenten des Bundesverfassungsgerichtes a.D. Andreas Voßkuhle schreibt in ihrer Preisbegründung: „Im Projekt der Dortmunder Nordstadtliga können junge Menschen Sport treiben, Verantwortung übernehmen und gleichzeitig erleben, dass demokratische Regeln im Alltag jedes Einzelnen eine große Rolle spielen. Diese wichtigen Erfahrungen regen dazu an, sich an demokratischen Prozessen zu beteiligen und etwas für das Zusammenleben beizutragen.“