Projekt „überLAGERt“ des Landesjugendrings Brandenburg e.V.

Mitwirkende des Projektes „überLAGERt“ nahmen den Waltraud-Netzer-Jugendpreis 2017 in Hannover entgegen. Foto: Harry Soremski

Das Projekt „überLAGERt“ des Landesjugendrings Brandenburg e.V. wurde am 25.11.2017 in Hannover mit dem Waltraud-Netzer-Jugendpreis ausgezeichnet. Damit würdigt der Verein Gegen Vergessen – Für Demokratie das besondere Engagement von etwa 40 Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die nach einem Aufruf der Beratungsstelle Zeitwerk des Landesjugendrings Brandenburg e.V. seit Anfang 2017 selbstbestimmt die Geschichte von vier KZ-Außenlagern in Brandenburg erforschen.

Bei einer Gesprächsrunde zu Ehren der Preisträger verdeutlichten die Jugendlichen, wie wenig vor Ort von den Verbrechen, die in der unmittelbaren Nachbarschaft stattgefunden haben, heute noch bekannt ist. Dies wollten die Jugendlichen mit ihrem Projekt ändern und stellten ihre ganz eigenen Fragen an die Geschichte.

Uta Leichsenring, Vorstandsmitglied von Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V., betonte im Rahmen der Preisverleihung, dass die Jugendlichen, indem sie ihre Ergebnisse anderen Menschen in ihrer Region auf kreative Weise nahebringen, Selbstwirksamkeit erfahren und Verantwortung übernehmen. „Sie graben Geschichte und Geschichten aus und setzen sich dadurch für Freiheit und Demokratie ein – heute und hoffentlich auch, wenn sie älter sind.“ – so Leichsenring weiter.

Professionell begleitet recherchierten die Jugendlichen in Archiven und im Internet, befragten Wissenschaftler und Zeitzeugen. Dabei stießen sie auf bisher unerzählte Geschichten und erschlossen sich Zusammenhänge, die so kein Geschichtsbuch erklären kann. Das Projekt „überLAGERt“ zeigt, dass eine zeitgemäße lokale Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus nach wie vor wichtig ist.