Veranstaltung
Mit der Zerstörung und Schändung der Synagogen im November 1938 verloren die jüdischen Bürger und Bürgerinnen ihre religiösen, kulturellen und sozialen Versammlungsorte und die Zentren ihrer Gemeinden. Viele von ihnen flohen ins Ausland und wem dies nicht möglich war, floh aus den kleinen Städten und Gemeinden in die vermeintliche Anonymität der Großstädte.
Neben dem Gedenken an die Schändung der Synagoge in Öhringen gilt unser Gedanken in diesem Jahr auch den Ereignissen am 18.März 1933. An diesem Tag, nur wenige Wochen nach der Machtergreifung begann auch in Öhringen die Verfolgung politisch Andersdenkender durch die Nationalsozialisten. 17 Öhringer Bürger, Sozialdemokraten, Kommunisten und Juden wurden durch eine SA-Einheit aus Heilbronn mit tatkräftiger Unterstützung Öhringer Helfer verhaftet, durch die Stadt getrieben, inhaftiert und gefoltert. Inhaftiert wurden diese 17 Öhringer Bürger im damaligen Amtsgefängnis, vor dem abends im Scheinwerferlicht einiger Fahrzeuge ein Fotograf aus Öhringen die Opfer auf einem Foto verewigte. Ein Foto, dass weit über die Grenzen von Hohenlohe für Aufstehen sorgte.
Treffpunkt ist der Parkplatz Ledergasse unterhalb der Synagoge um 18:00 Uhr
zu einem szenischen Spiel. Im Anschluss ziehen wir mit Kerzen zur Erinnerung an die Ecke Bahnhofstraße/Haagweg, dort befand sich damals, auf dem heutigen Gelände der Sparkasse, das Amtsgerichtsgebäude und Gefängnis. Die Veranstaltung findet ihren liturgischen Abschluss auf dem Marktplatz am Eingang der Stiftskirche.