Veranstaltung
Am 30. November 1941 traf ein Deportationszug mit 1053 jüdischen Frauen, Kindern und Männern aus Berlin in Riga ein. Die Ankömmlinge wurden in vorbereiteten Gruben im Wäldchen von Rumbula bei Riga erschossen. Einen Tag später begannen die Ermordung der in Riga lebenden Juden im Wald von Rumbula, um Platz für die Deportierten aus dem Deutschen Reich zu schaffen.
In den folgenden Wochen und Monaten folgten insgesamt 24 Deportationszüge mit jeweils ungefähr 1000 Menschen aus den unterschiedlichsten Abfahrtsorten des Deutschen Reiches. Sie wurden im „Reichsjudenghetto“ zusammengepfercht, mussten in verschiedenen Lagern und Arbeitskommandos Zwangsarbeit leisten, wurden schikaniert, gequält und vor allem im Wald von Bikernieki zu Abertausenden erschossen. Im Baltikum begann mit diesem 30. November 1941 der Massenmord an den deutschen und österreichischen Juden. Sie alle lebten zuvor unmittelbar neben und mit den anderen Bürgerinnen und Bürgern, waren Nachbarinnen und Nachbarn. Unter ihnen waren auch Menschen aus Öhringen.
Erst mit dem Fall des Eisernen Vorhangs eröffnete sich die Möglichkeit nach dem Schicksal der deportierten Menschen zu forschen, bis dahin war ihr Schicksal weitgehend unbekannt. Im Mai 2000 wurde das Deutsche-Riga-Komitee gegründet, dieser einzigartige erinnerungskulturelle Städtebund hat auch die Aufgabe, an die über 25.000 jüdischen Bürgerinnen und Bürger zu erinnern, die den Jahren 1941/42 aus ihren Städten und Dörfern nach Riga deportiert und überwiegenden ermordet wurden. Dem Riga-Komitee gehören mittlerweile über 80 Städte an.