Veranstaltung

Festveranstaltung + Vortrag

Vor 35 Jahren – demokratische Kommunalwahlen in der DDR

06.05.2025 18:00 Uhr
Rathaus, Sitzungsaal 2. OG
Markt 1, 06667 Weißenfels

Am 6. Mai 1990 fanden in der damaligen DDR die ersten freien Kommunalwahlen statt – ein historisches Datum von herausragender Bedeutung, das den Beginn einer neuen Ära der demokratischen Teilhabe in Ostdeutschland markierte. Erstmals seit dem Jahr 1933 konnten Bürgerinnen und Bürger in der DDR wieder frei und ohne staatliche Bevormundung ihre kommunalen Vertretungen wählen. Damit wurde ein zentrales Ziel der friedlichen Revolution von 1989 verwirklicht: das Recht auf freie und faire Wahlen als Ausdruck des souveränen Willens der Bevölkerung.

Diese ersten freien Kommunalwahlen stellten nicht nur einen fundamentalen Bruch mit der diktatorischen Vergangenheit dar, sondern legten zugleich den Grundstein für die Wiedererlangung der kommunalen Selbstverwaltung – ein elementarer Pfeiler jeder funktionierenden Demokratie. Die ostdeutschen Städte und Gemeinden erhielten damit endlich wieder die Möglichkeit, ihre Angelegenheiten eigenverantwortlich zu gestalten, Entscheidungen vor Ort zu treffen und die Bedürfnisse der Menschen unmittelbar in den Mittelpunkt politischen Handelns zu rücken.

Anlässlich des 35. Jahrestages dieses bedeutenden Moments in der Geschichte der kommunalen Demokratie findet in Weißenfels eine Gedenkveranstaltung statt. Sie soll an das Engagement und den Mut der Bürgerinnen und Bürger erinnern, die sich im Geist der Freiheit und Mitbestimmung für einen demokratischen Neubeginn eingesetzt haben.

Gemeinsam möchten wir an die Ereignisse von 1990 erinnern, Zeitzeugen zu Wort kommen lassen und darüber sprechen, welche Bedeutung eine demokratische kommunale Selbstverwaltung heute für unsere Gesellschaft hat.

Ablauf der Veranstaltung:

Begrüßung: durch Oberbürgermeister Martin Papke

Festvortrag:    Lothar Tautz Dipl.-Päd. Theol., Pastor, Autor

Lothar Tautz, geboren 1950 in Erfurt, ist ein deutscher Theologe, Pädagoge und Autor. In der DDR engagierte er sich früh in oppositionellen Gruppen und kirchlichen Friedensbewegungen.
Ab 1984 wirkte er als Pfarrer in Weißenfels und spielte 1989 eine aktive Rolle am Runden Tisch. Nach der Wiedervereinigung arbeitete er in Ministerien, war SPD-Landesgeschäftsführer und für das Reformationsjubiläum 2017 als Leiter der Stabsstelle im Kultusministerium aktiv. Für sein Engagement erhielt er 2018 das Bundesverdienstkreuz am Bande.

Podiumsdiskussion:
unter der Leitung von Maik Reichel (Direktor der Landeszentrale für politische Bildung)

Teilnehmende:
Giesela Bevier, stellvertretende Stadtratsvorsitzende des ersten Stadtrats 1990 sowie von 1994 bis 2001 Oberbürgermeisterin der Stadt Weißenfels

Lothar Tautz, Dipl.-Päd., Pastor und Autor

Mariam G. Ghebregergis, die Weißenfelserin Mariam G. Ghebregergis studierte Internationale Beziehungen an der TU Dresden. Nach einer studentischen Tätigkeit am Mercator Forum für Migration und Demokratie sowie einem Freiwilligendienst über den DAAD in Tunis, ist Mariam G. Ghebregergis derzeit als Praktikantin bei Green New Deal International tätig.

Johannes Beleites, Landesbeauftragter für die Aufarbeitung der SED-Diktatur in Sachsen-Anhalt

Im Anschluss laden wir zu einem kleinen Empfang ein, um den Austausch fortzusetzen.

Kooperationspartner:

Stadt Weißenfels